Lebensformen als Indikator für weiseheitsvolles Wirken? Mysterienstädte Çirali Juni 2015
Seit fast zwei Wochen bin ich nun wieder in vertrauten Gewässern - Çirali. Vor einigen Tagen sind ein paar wunderbare Menschen abgereist mit denen ich mich hier in Çirali getroffen hatte.Ausgangspunkt unserer Begegnung war mein Çiraliprojekt. Menschen, die zu meiner Vision anstatt „ja aber!“, „warum nicht?“ sagen!
Und es sind die „warum nicht? - Sager“, ohne die ich meinen eingeschlagenen Weg nicht weiter verfolgen könnte.
Das Gute ist, dass ab dem Moment, an dem man selber zum „warum nicht? - Sager“ wird, sich auch entsprechende Menschen an den Wegesrand gesellen.
Es waren sehr schöne aber auch arbeitseiche Tage!
Im Rahmen des Çirali- Projektes möchte ich aktuell ansässigen Menschen helfen. Sie sind ehemalige Nomaden die sich seit wenigen Jahrzehnten in Çirali niedergelassen haben.
Deren Pension soll zwangsversteigert werden. Um dies zu verhindern, müsste wiederrum ein Teil eines Stückes Biolandes eines eingeheirateten Schwiegervaters verkauft werden.
Damit dieses Land nicht in die Hände von Spekulanten fällt, versuche ich Menschen zu finden, die Kapital für 6-18 Monate in der GREEN HERITAGE Foundation anlegen wollen. Somit kann eine Tilgung von Schulden stattfinden und daher auch die Zwangsversteigerung abgewendet werden! Rückzahlung garantiert. siehe hierzu auch Projekt Olympos Nationalpark
Die Arbeit kam unerwartet, denn eigentlich wollten wir uns „nur so“ in Çirali treffen. Denn durch das gemeinsame Wirken für das Projekt (aus Deutschland aus), welches uns im Januar und Februar zusammengeführt hatte entstand bei den anderen der Wunsch, den Ort auch mal ganz konkret zu erfahren. Plan: Urlaub und die Mysterienschule kennenlernen.
Aber wie Çirali nun mal ist: Immer für Überraschungen gut - und für jeden einen „Prozessbeschleuniger“ dabei. Es wurde gleich mal das Intensivprogramm eingeschaltet.
Somit gerieten wir hinzukommend zu den eigenen Themen auch noch in die extrem brenzlige Familiensituation - die Dramatik der Lage hatte zugenommen.
Und wie zu erwarten war, die direkte Anteilnahme an dem Familiendrama - wo die Pension auf dem Spiel steht!
Aber auf einer gewissen Ebene, kam es vermutlich genau deswegen zu diesem Zusammenkommen. Zum richtigen Zeitpunkt wurden wir alle an diesen Platz herbeigeführt.
Uns so war jeder in seinem Prozess. Gleichzeitig das Entstehen von gemeinsamen Klangräumen, in welchen sich allerlei zeigen, offenbaren und auch heilen durfte. Zauberhafte Bande sind gewachsen - durchwoben von goldenen und silbernen „Çiralifäden“...
Ich bin zutiefst dankbar über unsere kraftvolle gemeinsame Zeit. DUNI.
Und über allem die Vision und einem Ruf, denenich seit einigen Jahre folge.
Dieses unbeschreibliche Stück Land geschützt zu sehen - es zu erhalten erfüllt mich mit großer Freude! Sowie das Bewusstsein über das unendliche Wissen und die zutiefst liebevolle Präsenz von Mutter Erde zu stärken. Sie, die uns Menschen hier in Çirali in besonderer Art und Weise beschenkt und stärkt...
Verschiedenste Erdheiligtümer, die unseren Zugang zum unbegrenzten Feld eröffnen - dem ewigen Urfeld - auch das Feld des Unbekannten. Eine Art „Nullpunkt“, durch dessen Tor wir uns jenem Feld, welches uns nicht näher sein könnte - dem von Mutter Erde - besser annähern können.
Çirali ist ein Geburtsfeld. Eine Gebärmutter der Ewigkeit. Ein Feld, in welchem sich die kosmische Quelle findet - ein Ort an dem spürbar wird: „Wie oben so unten“.
Nur in der Hinwendung zu diesem Geburtsfeld kann sich der Mensch zu einer geistigen Säule, die Himmel und Erde verbindet, entwickeln. Uns aus der Hinwendung zur Göttin nehmen wir die kosmische Energie in uns auf!
Auch wenn es in einem Kreis oder einer Kugel kein Oben und kein Unten gibt, die kosmische Quelle also überall zu finden ist, doch wächst der Baum - die Säule - von unten nach oben.
Der geistige Mensch kommt aus jenem ewigen Geburtsfeld des kosmischen Quells hervor - jenem von Mutter Erde.
Die heilige Irminsul - Säule und heiliger Baumstamm - ein frühmittelalterliches Heiligtum der Germanen, erzählte um das Lebensprinzip, welchem wir Menschen hier auf Erden begegnen, um uns stets unseren Ursprungs zu erinnern und unsere Rückanbindung aufrecht zu erhalten.
Ihre Zerstörung im 8. Jahrhundert und dem damit einhergehenden Verlust des Wissens über die wahre Macht des Unsichtbaren, öffneten Tür und Tor für den trennenden und kalten Verstand und seiner Ära der Macht. (Dies geschah im Übrigen nicht nur dort.)
Geschichten, Mythen und Bräuche die von heiligen Bäumen erzählen sind Überbleibsel dieser Tatsache. Teil unseres Ahnenerbes. Sie sind jedoch Geschichten die uns nicht die volle Wahrheit erzählen da nur noch Bruchstücke erhalten sind und mit Verschleierung verunziert.
Und wie es sich am Beispiel des Weihnachtsbaumes zeigt, so wird der Blick meist nur auf den Baum selber gelenkt.
Wer wagt den Blick unter den Baum? Hier betreten wir das Reich der Dunkelheit und des Unsichtbarem - jenem, was wir mit unseren bekannten Sinnen nicht oder sehr schwer wahrnehmen können.
Unser Blick und somit unser Bewusstsein ist meist auf die sichtbare Welt gerichtet. Doch: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte“ (Lk,17,20)
Nun möchte mich meine Reise in das Loch hinein nehmen - jenes welches entsteht wenn der Baum weg ist...
Das Reich der sich vereinenden Weltenmeeere...
Besteht da eine Analogie zu Alice im Wunderland? Naheliegend.
Befinde ich mich gar schon Mitten drin? Ich glaube ja!
Geschehnisse, Visionen und sehr wichtige Träume weisen drauf hin.
So sprach meine Seele vor einigen Tagen zu meiner Herzensschwester Karin in Form eines symbolischen Traumes. Ein Hinweis der an mich gerichtet war. Ich erzähle davon später.
Wirklich irre diese Synchronizitäten sowie das Zusammenspiel von sich nahe stehenden Menschen! Ich bin unendlich dankbar über unsere tiefe Freundschaft! Duni.
In einer Welt, in der es wichtiger ist was du hast und weniger zählt wer du bist, existieren entsprechende Werte. Zum Beispiel die Menge des Geldes auf deinem Konto. Lukrativen Verbindungen. Deine universitäre Laufbahn und dein Beruf interessiert natürlich die meisten. Exponentiell steigende Anerkennung je höher du dich im Ranking anerkannter und bewunderter Berufe befindest. Wie oft hörte ich schon diese Frage. Gleich folgend nach der deines Namens.
Und wenn dich einer fragt: „Was machst du so?“ Dann ist damit deine Arbeit gemeint.
Wer nimmt sich Zeit um ausgiebig zu hinterfragen wie du es geschafft hast, in einsamen Tagen nicht das Handtuch zu schmeißen? Wie es sich anfühlte, als sich in deinem Bauch Leben regte, um dann, ein Leben lang, Teil deines alltäglichen Seins zu werden. Oder welche Fragen, die du dem Leben stelltest, beantwortet werden konnten. Und wie oft du geliebt hast und was dir die Liebe in leisen Momenten zu wisperte, damit du für weitere Etappen des Lebens einen nächsten Teil der Schatzkarte hattest.
Oder was der Berg dir erzählte als du auf ihn gestiegen bist.
Wie wäre es, wenn die Frage nach dem Beruf so aussehen würden: „Was für eine Beziehung hast du zu deinem Beruf? Welche Beziehungsqualität habt ihr miteinander? Was hast du von deinen Berufen gelernt? Was riefen sie dir zu? Aber auch: Hast du es zugelassen, dass dein Beruf deine Meisterin sein konnte? Und: Kennst du deine Gaben und lebst du deine Gaben?“
Das Meer und die kunterbunten Erfahrungen der letzten Monate haben bei mir ein paar festgefahrene Strukturen gesprengt - und der Prozess geht weiter... Und es gibt immer wieder Momente, an denen ich mich dennoch einsam, beunruhigt oder auch verwirrt fühle. Unangenehme Fragen eines inneren Kontrahenten wie: "Ob das was ich so mache tatsächlich wohin führt, vor allem dahin, dass ich nicht eines Tages obdachlos und völlig verarmt und einsam unter irgendeiner Schirmpinie liege... Aber der Kontrahent soll selber kein Obdachloser sein, und somit lasse ich ihn quatschen...
Die Monate des Reisens haben Platz geschaffen. Für weitere Herausforderungen und Raum um den Wiederhall neuer Fragen zu empfangen. Und es entstand ganz viel Raum für mich selbst.
Großartige Klangräume für stets innigere Begegnungen tun sich auf. Freigeschaufelt von der zähen Masse an Dingen, die immer weniger mit meinem wahren Selbst zu tun hatten. Es ist durchaus dienlich zu erkennen wann eine Wiese abgeweidet ist. Denn dann macht es keinen Sinn mehr weitere Tiere darauf grasen zu lassen. Sonst droht die Weide ein Matschloch zu werden. Und vorher den Mut besitzen neue Weidegründe aufzusuchen, erweist sich als weisheitsvoll.
Ist das auch im übertragenen Sinne die Weisheit unserer Vorfahren gewesen? Nomaden, welche stets in Bewegung waren.
Lebensformen als zu verstehende Praktiken von Lebensweisheiten.
Führte Sesshaftigkeit zugleich zu dieser Inflexibilität des Geistes, welcher solche Mühe hat, immer wieder Fragen zu stellen? Dieser Geist, der es viel lieber mag Altbekanntes als das einzig Wahre und Gute zu erkennen und somit nicht Verstandenes so gnadenlos zu verurteilen?
Wo schon ein in Frage stellen des allgemein Anerkannten dich da stehen lässt wie ein Idiot, ein Träumer, eine Psychotante - jemand der es eben nicht blickt um was es hier tatsächlich geht. Aber vielleicht kommt die Einsicht ja doch noch...
Es ist schon enorm, wie sehr sich andere Menschen anmaßen zu urteilen nur weil sie einen anderen Einblick erfahren.
Die Vermessenheit der grauen Hirnzellen ist exorbitant abgefahren. Im wahrsten Sinne wird sich da gehörig vermessen.
Denn für die Ansichten und die Art sein Leben zu gestalten gibt es kein allgemeingültiges Maß. Und Normen sind doch nur der Versuch, all den überlebenden Zugvögeln eine Voliere schmackhaft zu machen. Und die Normalität ist eine fade und staubige Kolbenhirse.
Erst eine wahre Bezugnahme zu anderen Menschen rechtfertigt überhaupt weitere Maßnahmen! Erst in der Bezogenheit findet Begegnung, Austausch und damit Schaffung von Bewusstsein statt.
Und Bewusstsein ist die Basis jeglicher Erkenntnisse. Erkenntnisse voller liebevoller Einsichten, welche Aussicht auf freudvolle und die Allgemeinheit stärkende Perspektiven schaffen.
Betrachten wir Lebensformen als Indikator für weisheitsvolles Wirken, so könnte man meinen, dass Menschen und Kulturen, welche immer wieder bereit waren ihre Zelte abzubrechen, friedvoller waren. Der Zusammenhang zwischen dem Nomadentum und friedlichen Lebensformen ist in den meisten Fällen existent.
Muss das sesshaft sein zwangsläufig zum Räubertum ausarten?
Ging damit aber auch die Bezogenheit als eigenständige Instanz und als solche lebensnotwendig zu erachten zunehmend verloren?
Ist das natürliche Empfinden von Bezogenheit ein Resultat von dem sich täglich aufs Neue Fragen zu stellen? Fragen die automatisch auftauchen, wenn du das Leben als eine einzig große Reise erfährst, in der morgen schon alles anders sein kann als heute?
Aber zurück zum Geist. Auch dieser verhält sich äußerst unfriedlich - eher wie ein Räuber. Denn er klaut ganz legitim und sogar erwünschter weise alle zarten, subtilen und dabei so kraftvollen Begegnungsräume, in denen sich jedoch das Leben abspielt!
Ist der Geist des „modernen Menschen“ der eines ursprünglichen Nomaden welcher zum Intellekt des Siedlers wurde und dabei vergaß, immer wieder alles in Frage zu stellen, und sich somit in seiner Bezogenheit zu allem was ist zu erfahren? Sowie auch sich selber als ein dialogisches Wesen zu erleben?
Dieser Geist beurteilt, verurteilt und vereitelt die wahre SELBSTwirksamkeit. SELBSTwirksamkeit, welche Ursache und Bedingung zugleich für Bezogenheit und Beziehung ist und somit für ein befruchtendes WIR.
In den Räumen in welchen Bezogenheit eine reelle Überlebenschance hat, offenbaren sich Innenwelten von pittoresker Schönheit und das diamantene Licht kann beginnen zu strahlen....
All diese Geschichten - von Helden, Homers Odyssee, Geschichten von Hexen und Pilzen - sie alle sind Geschichten die sich in UNS abspielen. Wir müssen nur hinhören - und den Tönen durch Bezogenheit einen Klangraum bieten.
Aber wer interessiert sich dafür, dass du in der scheinbaren Bedeutungslosigkeit schweigende Fluten an Erlebnissen raunen hörst? Bäche die sich zu tosenden Rinnsalen ergießen können, um dir von Urzeiten zu berichten? Es sind nicht viele - noch...
Wir sind es so gewohnt, dass nur namhafte und gut darstellbare Dinge von Bedeutung sind. Und kompliziert muss es sein. Komplexität bis hin zu Nichtverfolgbarkeit als Indiz der Wahrheit sehr nahe zu sein. Es ist das Außen, also die Umwelt, die derzeit angibt, was wirklich, reell, wichtig und richtig ist.
Da gibt es zwar schon so einige Geister welche sich frei nennen, aber wehe, du erzählst ihnen von deinen inneren Gewässern, welche dich auf eine lange Reise mitgenommen haben!
Und ich stelle fest: Die Voliere ist aufgegangen. Der sich erinnernde Zugvogel hat aufgehört wehmütig in den Himmel zu schauen und hat sich, trotz der gestutzten Flügel auf eine Flugreise begeben...
Was sich zunächst wie ein freier Fall anfühlte - ein Sprung ins Leere, bedeutet zugleich ein zunehmendes Wiedergewinnen an Bezogenheit.
Und ich begegne anderen Zugvögeln - ist das nicht wunderbar?!
Ich spüre immer deutlicher und weiß ganz konkret, dass mein Bewusstsein Ergebnis des Zulassens von Bezogenheit und Beziehung ist.
Und ich spüre die Beziehung zu Mutter Erde als Wesenheit in solch Intensität, dass ich immer wieder vor tiefer Freude und Dankbarkeit derartig ergriffen bin, dass es mich zu Tränen rührt! Im Zulassen dieses Dialoges und dieser Schwingungsräume ist ihre Liebe derartig wahrnehmbar, dass es mich ganz tief schüttelt und etwas zutage treten möchte, für das es jetzt noch keine Worte gibt.
Es ist ihre Liebe, die mir in den letzten Jahren so viel Heilung schenkte, denn so eroberte sich die Siedlerin ihre Bezogenheit zurück und beginnt ein Leben als Nomadin...
Und es liegt in der Logik des sesshaft gewordenen Verstandes, dass viele Menschen meine Arbeit, z.B. die hier in ÇIRALI, nicht verstehen - verstehen können.
Wachsendes Bewusstsein ist immer ein Resultat stärkerer Bezogenheit. Intensive Liebesfelder, welche belebte und interaktive Klangräume sind, haben stets Auswirkung auf ihr Umfeld. So wie eine angestoßene Klanggabel eine weitere zum Klingen bringt, ohne dass diese berührt wurde.
Will eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft oder eine Familie wirklich einen positiven Schritt zum Wohle Aller gehen, dann geht der Bildung, der Information ja sogar der Kultur, zuvor stets ein Bewusstseinsanstieg voraus.
Und dies ist vermutlich auch der Grund, warum die Menschheit sich so schwer tut, aus Erfahrungen, die viele in dieser Art eigentlich nicht mehr wiederholen wollen, tatsächlich konkrete Veränderungen vorzunehmen. Aller Wandel ist nicht eine Frage des Verstehens, sondern des Bewusstseins.
Ein sich verändernder Kurs, ein Paradigmenwechsel ist nicht Resultat einer verstandenen Einsicht eines sesshaft gewordenen Intellektes, sondern einer gelebten Bezogenheit eines beflügelten Nomadengeistes.